Sprachen an der Universität

Die Universität Freiburg ist eine Schweizer Universität, die sowohl durch offizielle Zweisprachigkeit als auch durch tatsächliche Mehrsprachigkeit geprägt ist. In einer zweisprachigen Region an der Sprachgrenze zwischen der deutsch- und französischsprachigen Schweiz gelegen, zeichnet sie sich durch ihre historisch gewachsene deutsch-französische Zweisprachigkeit aus, die gesetzlich verankert ist und von der Universitätsgemeinschaft im Alltag gelebt wird.

Sie betrachtet ihre sprachliche Situation als gewichtigen Vorteil für die Entwicklung ihrer Exzellenz und für ihre Attraktivität auf nationaler und internationaler Ebene.
Das Sprachenzentrum ist der Sprachendienstleister der Universität. Seine Aktivitäten und sein Kursangebot erfolgen in Übereinstimmung mit den Zielen der Sprachenpolitik.

 

Sprachenpolitik 

Die vorliegende Sprachenpolitik ergänzt die Leitlinien, die in der Strategie 2030 der Universität Freiburg enthalten sind. Sie wurde auf der Grundlage eines Vorschlags der befristeten Kommission "Sprachenpolitik und ihre institutionelle Verankerung", in der die fünf Fakultäten, die vier universitären Körperschaften und alle Stakeholder vertreten waren, und auf der Basis von Rückmeldungen aus der Universitätsgemeinschaft erarbeitet. Die Sprachenpolitik hat den Charakter eines strategischen Dokuments: Sie ist als "Dach" für die Universität als Ganzes zu verstehen.

Sprachenpolitik der Universität Freiburg

Ziele

Durch eine aktive Mehrsprachenpolitik engagiert sich die Universität:

  Mehrsprachigkeit

  • nach Möglichkeit zwei- oder mehrsprachiges Personal einzustellen;
  • die Mehrsprachigkeit zu fördern.

  National

  • ihre Attraktivität für ausserkantonale und ausländische Studierende zu stärken;
  • ihre Brückenfunktion zwischen den verschiedenen Landesteilen wahrzunehmen.

  International

  • die Attraktivität und Ausstrahlung ihrer Forschung im In- und Ausland zu fördern;
  • ihre Position als internationale Universität zu festigen.

Merkmale und Leitlinien

  • 1 – Zwei Amtssprachen und mehrere Arbeitssprachen
    • Die Universität hat zwei Amtssprachen: Französisch und Deutsch
    • Sie ermutigt und unterstützt weitere Sprachen zu erwerben und zu verwenden.
    • Sie hat drei Arbeitssprachen: Französisch, Deutsch und Englisch.
    • Sie fördert insbesondere Englisch, das in vielen Bereichen den Status einer Wissenschaftssprache hat.
  • 2 – Sprachqualität
    • Die Universität anerkennt, dass mehrsprachiges Studieren und Arbeiten mit ständigen Anstrengungen verbunden ist.
    • Die Mitglieder der Universitätsgemeinschaft werden motiviert, an Aktivitäten in verschiedenen Sprachen teilzunehmen, unabhängig von ihrem Sprachniveau. 
    • Studierende werden ermutigt, Kurse zu belegen, die nicht in ihrer Erstsprache unterrichtet werden.
    • Als führende Forschungs- und Ausbildungsstätte legt die Universität grossen Wert sowohl auf die fachliche als auch auf die sprachliche Qualität aller Texte
  • 3 – Ausstrahlung dank der Mehrsprachigkeit
    • Die Universität beteiligt sich an der dynamischen Entwicklung der beiden grossen Landessprachen sowie an der Entwicklung der Sprach- und Bildungskultur der Schweiz.
    • Die von ihr angebotene mehrsprachige Ausbildung und Forschung ist mit den Anforderungen eines zwei- und mehrsprachigen Umfelds auf kantonaler, nationaler und internationaler Ebene abgestimmt.
  • 4 – Flexibler Einsatz von Sprachen in der Lehre
    • Die Studierenden können die meisten Programme ausschliesslich auf Französisch, ausschliesslich auf Deutsch oder zweisprachig belegen.
    • Viele Fächer werden auch in anderen Sprachen unterrichtet, namentlich in Englisch als Wissenschaftssprache.
    • Die Studierenden werden über die Unterrichts- und Studiensprache sowie über an der Universität bestehende Sprachlernangebote informiert insbesondere bei der persönlichen Studienberatung.
  • 5 – Forderungen von Wirtschaft und Gesellschaft
    • Sprachkenntnisse sind ein Vorteil auf dem Arbeitsmarkt. Die Universität fördert daher die Sprachkompetenzen ihrer Studierenden. 
    • Sie fördert zweisprachige Programme. Die Studierenden werden angemessen unterstützt, insbesondere durch das Angebot des Sprachenzentrums.
    • Sie bietet zweisprachige Studienabschlüsse (Deutsch – Französisch) an. Ein solcher Abschluss setzt voraus, dass in der Regel mindestens ein Drittel in der jeweils anderen Landessprache absolviert wird. 
    • Die Universität bietet für manche Studiengänge auch einen dreisprachigen Abschluss in Deutsch, Französisch und Englisch an.
  • 6 – Hochwertige und engagierte Forschung
    • Umfassende Sprach- und Kommunikationskompetenzen werden von Forschenden erwartet.
    • Forschung zum Thema Mehrsprachigkeit wird an der Universität Freiburg besonders am Institut für Mehrsprachigkeit gepflegt.
    • Gemäss dem Gesetz über die Universität und als öffentliche Institution hat diese den Auftrag, zur kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der Gesellschaft beizutragen. 
    • Bei der öffentlichen Kommunikation von Forschungsergebnissen werden die Forscherinnen und Forscher von der Dienststelle Unicom unterstützt.
    • Veranstaltungen werden sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch organisiert und, wenn möglich, zweisprachig.
  • 7 – Effiziente und flexible Verwaltung
    • Die zentrale Verwaltung spiegelt die Zwei- und Mehrsprachigkeit der Universität wider.
    • Die zentralen Dienste kommunizieren und bieten Leistungen in den beiden Amtssprachen.
    • Die Universität fordert adäquate Sprachfähigkeiten des gesamten Personals in Abhängigkeit der besetzten Stellen.
    • Die Sprachwahl erfolgt entsprechend dem Zielpublikum.