Strategie 2030Publié le 03.10.2018

Universität Freiburg – quo vadis?


Die Universität Freiburg erarbeitet bis im Sommer 2020 ihre neue 10-Jahres-Strategie. Bloss eine Pflichtübung oder ein wichtiger Einsatz für die nächste Generation? Ein paar Antworten.

Strategien, das sind doch diese Hochglanzbroschüren, die von irgendwelchen Stabsstellen auf der Teppich-Etage produziert werden, es allenfalls in die Regale der Konferenzräume schaffen, ansonsten aber in Schubladen landen. Das ist die eine Sichtweise. Strategien können aber wesentlich mehr sein: Sie helfen, in Zukunft die richtigen Dinge richtig zu tun. In der auf eine Perspektive von zehn Jahren ausgerichteten strategischen Planung geht es mit anderen Worten darum, Massnahmen zur langfristigen Sicherung der Qualität und Position unserer Universität zu erarbeiten. Doch wie soll das gehen?

Informationen zusammentragen bis Mai 2019
Drei Faktoren sind für eine nutzenstiftende Strategie besonders wichtig: Eine fundierte Analyse, den Einbezug aller wesentlicher Akteure und ein Blick auf die Umsetzung von Beginn weg. Zum ersten Punkt: Wo sind wir heute stark, wo liegen unsere Schwächen? Welche Chancen eröffnen sich abzeichnende Entwicklungen, welche Risiken bergen diese? Konkret geht es um Themen wie die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Lehre, die Entwicklungen in der Hochschulpolitik oder die Positionierung der anderen Universitäten. Notwendig ist deshalb erst einmal das Zusammentragen von Zahlen und Informationen. Diese Vorarbeiten sollen bis im Mai 2019 durchgeführt werden.

Breite Diskussionen von Mai bis Dezember
Die Aufbereitung von Fakten allein genügt nicht. Diese müssen vielmehr diskutiert und bewertet werden. Dabei helfen die unterschiedlichen Sichtweisen der verschiedenen internen Anspruchsgruppen, ein zuverlässiges Bild zu gewinnen. Ebenso ein angemessener Blick von aussen. Zwischen Mai und Dezember 2019 soll deshalb eine breite Diskussion geführt werden: Etwa in den Körperschaften und in den Fakultäten, aber auch im Rahmen besonderer Veranstaltungen und in den sozialen Medien. Das genaue Vorgehen ist noch festzulegen.

Gesucht: Gemeinsames Reiseziel trotz unterschiedlicher Interessen
Das Gesetz bestimmt, dass das Rektorat die Strategie verabschiedet und der Senat diese genehmigt. So weit so gut. Strategische Ziele tönen schnell attraktiv – ob sie umsetzbar sind, steht auf einem anderen Blatt. Dazu erforderlich ist nicht zuletzt die Identifikation der Universitätsgemeinschaft mit der Strategie. Das heisst nicht, dass alle in jedem Punkt einverstanden sein müssen. Aber eine gewisse Einigkeit darüber, wohin die Reise gehen soll, ist unabdingbar für die spätere erfolgreiche Strategieumsetzung. Ob also die Entwicklung der «Strategie 2030» zu einer Pflichtübung verkommt, hängt von uns allen ab.