Personelle Wechsel im Rektorat Publié le 21.01.2019
Bilanz nach vier intensiven Jahren
Am 31. Januar 2019 endet für das aktuelle Rektorat die vierjährige (künftig fünfjährige) Amtsperiode. Das erste Rektorat unter dem neuen Universitätsgesetz konnte Akzente in Lehre und Forschung setzen, nahm die Herausforderungen der Digitalisierung an und musste das Zusammenwirken der verschiedenen Akteure an neue Gegebenheiten anpassen.
Der Blick zurück zeigt, dass die Universität Teil einer Hochschullandschaft ist, die sich rasch und dynamisch entwickelt. Anpassungsfähigkeit wird deshalb auch in Zukunft relevant sein.
Neue Akzente in Lehre und Forschung
In den vergangenen vier Jahren konnten unter anderem verschiedene interdisziplinäre Projekte neu realisiert oder weiterentwickelt werden. Das interdisziplinäre Bachelorprogramm Wirtschaft und Recht, die dank der Unterstützung des Hochschulrates neu eingerichtete Professur Environmental Humanities, die Etablierung des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft sowie die Verstärkung des Instituts Human-IST, welches sich der Interaktion Mensch – Maschine widmet, sind einige Beispiele. Die weitere Profilierung im interdisziplinären Bereich wird neben der Gewährleistung eines soliden, qualitativ hochstehenden Grundlagenangebots auch in Zukunft eine zentrale Zielsetzung sein. Grossen Raum nahm in den letzten Jahren zudem die Vorbereitung des Masters in Medizin ein, der im Herbst 2019 starten wird und in sehr enger Zusammenarbeit mit dem Freiburger Spital realisiert wird.
In der Forschung waren insbesondere grosse Erfolge von Freiburger Forschenden bei den nationalen und europäischen Förderprogrammen zu verzeichnen. Aktuelles Beispiel ist die Einwerbung von vier Eccellenza-Grants, welche das Engagement der Universität zu Gunsten des Nachwuchses und damit der Zukunft honoriert.
Campus Management – die Spitze des Digitalisierungs-Eisbergs
Die komplette Erneuerung der Informatiksysteme – das Projekt Campus Management – hat in der einen oder anderen Form nahezu alle Mitglieder der Universitätsgemeinschaft betroffen und verlangte von den Informatikern wie auch von den Mitarbeitenden der Verwaltung ein ausserordentliches Engagement – und manchmal auch etwas Nerven. Es ist also das Verdienst Vieler, dass dieses komplexe Vorhaben 2019 erfolgreich zu Ende geführt werden kann.
Können wir uns also zurücklehnen? Mitnichten! Um Winston Churchill zu zitieren: «Now this is not the end. It is not even the beginning of the end. But it is, perhaps, the end of the beginning ». Weitere grosse Herausforderungen stehen nämlich vor der Tür: « Digital labs », «digital learning» und «open science» sind nur einige Schlagwörter, die die Zukunft skizzieren und unsere Universität in den nächsten Jahren (mit-)prägen werden.
Nationale Bedeutung und internationale Ausstrahlung
Die Umsetzung der 2015 in Kraft getretenen Modifikation des Universitätsgesetzes, welche den Erlass zahlreicher universitätsinterner Rechtsakte erforderte, konnte weitgehend abgeschlossen werden. Auch in den nächsten Jahren wird es darum gehen, dass alle Organe und Akteure auf der Grundlage der gesetzlichen Vorgaben ihre spezifischen Kompetenzen und Verantwortlichkeiten wahrnehmen. Dies ist ein ständiger Aushandlungsprozess, um die verschiedenen Interessen und Zielsetzungen soweit wie möglich zu einem Ausgleich zu bringen, bedingt aber auch, dass die zuständigen Organe zu gegebener Zeit nach gründlicher Abwägung aller Argumente und unter Berücksichtigung der geführten Diskussionen und Konsultationen Entscheidungen treffen. Dass nicht immer alle Beteiligten mit sämtlichen Entscheidungen einverstanden sind und entsprechende Diskussionen geführt werden (wofür es in jüngerer Zeit Beispiele gab), liegt in der Natur der Sache und gehört zum Entscheidungsprozess dazu.
Letztlich besteht aber die zentrale Herausforderung darin, geeignete Rahmenbedingungen für eine qualitativ hochstehende Lehre und Forschung zu gewährleisten. Nur so kann die Universität sich weiter als Institution von nationaler Bedeutung mit internationaler Ausstrahlung profilieren.
Dies impliziert den Einsatz aller Mitglieder der Universitätsgemeinschaft in ihren jeweils spezifischen Rollen. Und der Einsatz lohnt sich, geht es doch um eine zukunftsfähige, vielfältige und den wissenschaftlichen Diskurs pflegende Institution.
Foto: stemutz.com