Dossier

«Normale Beziehungen sind anstrengend!»

Haben Sie geweint, als Ihr Lieblingscharakter in einer Serie getötet wurde? Fühlen Sie sich als vollwertiges Mitglied der «Friends»-Clique? Denken Sie, dass Ihr Partner durchaus etwas mehr wie Archie aus «Riverdale» sein dürfte? Zwei Expert_innen erklären, warum Sie parasoziale Beziehungen führen.

Was sind parasoziale Beziehungen?

Andreas Fahr: Parasoziale Beziehungen sind kein neues Phänomen. Das erste Mal aufgetaucht ist es in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als zwei Soziologen feststellten, dass Personen mit Nachrichtensprechern zu sprechen begannen und sich freuten, sie jeweils im Fernsehen wiederzusehen, sich ihnen zuwenden zu können und auf sie zu reagieren. Die Wissenschaftler wer­teten diese Interaktionen nicht als echte Beziehungen, son­dern als parasoziale Beziehungen. Man unterscheidet weiter zwischen parasozialen Beziehungen und parasozialen Interaktionen. Parasoziale Interaktionen sind Situationen, wo ich konkret auf eine Medienperson interagiere und sie vielleicht auch auf mich. Das wäre deshalb parasozial, weil man nicht im gleichen Raum sitzt oder es die Medien­­person in Wirklichkeit gar nicht gibt. Über Beziehung spricht man dann, wenn sich das Ganze über die Zeit entwickelt.

Können Medienpersonen also auch fiktiv sein?

Andreas Fahr: Man unterscheidet zwischen fiktionalen und non-fiktionalen Personen. Ich kann also beispielsweise eine Beziehung zu einer Figur wie Harry Potter aufbauen oder zu Moderatorinnen, Sportlern, Politikerinnen, Musikern etc., die es auch im echten Leben gibt, wobei die Beziehung zu ihnen über Medien vermittelt ist. Eine dritte Kategorie sind Avatare oder nicht menschliche Figuren.

Michelle Möri: Bei parasozialen Interaktionen geht man per Definition davon aus, dass die Interaktion einseitig ist. Ich als Zuschauer_in kann auf die Person reagieren. Wenn z.B. ein Nachrichtensprecher sagt «Guten Abend, meine Damen und Herren», kann ich auf ihn reagieren und «Guten Abend, Lieber Herr xy» antworten, aber die Person kann nicht direkt auf mich reagieren. Sie kann aber erahnen, wie die Zuschauer_innen reagieren werden. Das wird in gewissen Sendungen auch genutzt, z.B. wenn ein Moderator in einem Teleshopping-Programm Sätze sagt wie «Sie fragen sich jetzt bestimmt, warum das so ist», aber die Reaktionen des Publikums sind für ihn nicht sichtbar. Diese Definition passt auf eine unglaublich grosse Vielzahl von Charakteren, die in den Medien vermittelt werden. Die Vielfalt, mit wem wir medienvermittelte Freundschaften aufbauen können, ist extrem gross.

Andreas Fahr: Warum sind Mediencharaktere eigentlich so attraktiv für uns? Wegen der Vielfalt! Unter den fiktionalen und non-fiktionalen Mediencharakteren haben wir ein viel grösseres Angebot an unterschiedlichen Personen und Figuren mit Merkmalen, die für uns interessant sein können im Vergleich zu unserer realen Welt, zumindest generell. Unser Freundeskreis ist uns tendenziell eher ähnlich und weist nicht eine solche Varianz vor. Für uns ist das natürlich attraktiv, zusätzlich parasoziale Beziehungen und Interaktionen in der Medienwelt zu haben, weil sie eine Art Ergänzung sind.

Besser: Und worüber forscht ihr genau?

Michelle Möri: In meinem Dissertationsprojekt möchte ich parasoziale Beziehungen mit Medienfiguren vor allem aus Filmen und Serien untersuchen. Dies aus dem Grund, weil parasoziale Beziehungen bisher in Wellen erforscht wurden. Eine erste Welle war mit Nachrichtensprecher_innen, später eine zweite im Teleshopping-Bereich und danach gab es kleinere Forschungsprojekte in verschiedenen Themenbereichen. Jetzt besteht eine Forschungslücke in Bezug auf die neue Art, wie wir Medien konsumieren, z.B. über online Streaming-Dienste. Dazu haben wir erste Studien durchgeführt. Im klassischen linearen Fernsehen hatten die Rezipient_innen viel weniger Macht, denn früher wurde von jeder Serie meistens pro Woche nur eine Folge veröffentlicht. Dann hatten die Leute erst nach einer Woche Warterei wieder die Möglichkeit, mit der Figur zu interagieren. Mit den technischen Möglichkeiten von heute kann ich jederzeit und von jedem Ort aus, wenn ich gerade Lust habe, meine Lieblingsfigur zu sehen, mein Smartphone oder meinen Laptop hervornehmen und mir eine Folge über online Streaming anschauen. Uns interessiert, welchen Einfluss diese Verschiebung auf parasoziale Beziehungen hat. Führt das dazu, dass man stärkere hat? Oder flacht dieser Effekt mit der Zeit eher wieder ab, so dass es an Reiz verliert? Baut man, wenn man eine Staffel in relativ kurzer Zeit schaut, eine stärkere Beziehung auf? Und ist sie so langfristig wie damals, als man ein Jahr lang jede Woche nur eine Folge schaute?

Das klingt ja alles wie bei normalen Beziehungen. Dort erhalte ich aber auch Liebe zurück, kann den Menschen physisch spüren … Wo sind denn die Vorteile einer parasozialen Beziehung?

Andreas Fahr: Die Kontrollierbarkeit. Normale Beziehungen sind messy, anstrengend und herausfordernd. Wenn du dich mit deiner Frau oder deinem Mann unterhältst, kriegst du zum Beispiel auch mal Kontra. Bei Medienpersonen ist das alles nicht so anstrengend: Du kannst selbst entscheiden, wann du beginnst oder aufhörst. Normalerweise enttäuschen sie dich nicht, fordern dich nicht heraus. Insgesamt hast du also eine grössere Kontrolle über die Situation als in einer unberechenbareren echten sozialen Situation. Das hat für viele gewissermassen einen positiven Unterhaltungswert. Man weiss, worauf man sich einlässt, kann Binge-Watching betreiben und quasi mit dem Lieblingscharakter in Urlaub fahren, ohne dass man mit grossen negativen Rückmeldungen rechnen muss. Ein zweiter wichtiger Punkt sind Aufwärtsvergleiche. Wir vergleichen uns auch im realen Leben mit anderen Personen, um uns selbst einschätzen zu lernen und uns gegebenenfalls zu verbessern. Von Medienpersonen können wir viel lernen, wenn sie bestimmte Merkmale haben. Sie sind z.B. besonders klug, besonders attraktiv, erfolgreich usw. So kann ich mich zu ihnen in Beziehung setzen und diese Eigenschaften vielleicht in mein eigenes Leben integrieren. Umgekehrt gibt es auch Abwärtsvergleiche. Man kann sich Personen in den Medien anschauen, die deprimiert, übergewichtig, drogenabhängig sind und sich sagen: «Na ja, mir geht’s eigentlich relativ gut.» Das geht Richtung Selbstwertstabilisierung.

Kann das auch negative Effekte auf unsere realen Beziehungen haben? Weil wir z.B. eine bestimmte Medienfigur mit unserer Partnerschaft vergleichen?

Andreas Fahr: Wenn du ein Fan von romantischen Beziehungen bist und dir viele romantische Komödien anschaust, wo die wunderbarsten Dinge passieren, kann es sein, dass du in deinem realen Leben unzufriedener bist, weil es diese permanenten grossen Gefühle nicht gibt.

Michelle Möri: Es kann zwar negative Effekte haben, aber über parasoziale Beziehungen können wir auch sehr viel lernen, z.B. wie wir uns in sozialen Beziehungen zu verhalten haben. Wenn ich eine romantische parasoziale Beziehung zu einer Figur habe und sehe, wie sie ihre Partnerin gut behandelt, ihr Blumen bringt etc., kann ich daraus z.B. auch lernen: «Wenn ich meine_n Partner_in beschenke, kann ihn_sie das freuen.»

Bin ich eigentlich gestört, wenn ich vor allem Beziehungen zu Antagonist_innen aufbaue?

Andreas Fahr: Dieser Aspekt ist in der Forschung erst in den letzten Jahren in den Vordergrund getreten. Früher hat man parasoziale Beziehungen vor allem vor dem Hintergrund virtueller Freundschaften untersucht. Irgendwann kam man dazu, sich auch die Villains und die ambivalenten Charaktere anzuschauen. Die Schurken, mit denen man eine Beziehung aufbaut, findet man faszinierend, weil man sie verstehen möchte, um sich z.B. davon abzugrenzen, weil man diese Verhaltensrepertoires ablehnt. Oder man möchte die eigenen dunklen Seiten erforschen. Ich bin aber kein Tiefenpsychologe!

 

© KEYSTONE SDA | Asterix und Obelix

Michelle, du beschäftigst dich vor allem mit parasozialen Beziehungen in Bezug auf Serien. Welche Altersgruppen untersuchst du?

Michelle Möri: In der ersten Studie, die wir durchgeführt haben, haben wir uns vor allem auf ein studentisches Sample verlassen. Der Altersdurchschnitt lag bei knapp 24 Jahren. Das ist sinnvoll, weil wir eine Studie über Netflix gemacht und dort das Nutzungsverhalten getrackt haben. Dies haben wir mit Fragebotendaten ergänzt, wo die Proband_innen erfassen mussten, mit wem und wie stark sie mit den Figuren interagiert haben. Netflix ist einer der grössten online Streaming-Anbieter und hat das Kernpublikum eher bei den jüngeren Leuten. Das verändert sich aber zunehmend. Wenn man parasoziale Beziehungen untersucht, spielt das Alter schon eine wesentliche Rolle. Viel Forschung fand zum Beispiel bei Senior_innen statt, weil man davon ausging, dass viele von ihnen einsam sind und nicht mehr viele soziale Freundschaften haben.

Könnte die Pandemie dieses Phänomen noch verstärkt haben, da die meisten gerade weniger Kontakte haben?

Michelle Möri: Wir haben noch keine Studie dazu gemacht, aber ich kann mir vorstellen, dass die Phasen des harten Lockdowns einen Einfluss auf die medienvermittelten Freundschaften hatten. Man geht heute in der Forschung davon aus, dass diese parasozialen Beziehungen meist kein Ersatz sind, sondern als Ergänzung dienen. Es ist reizvoll, mit Leuten zu interagieren, denen man in der Realität nie begegnen würde. Ich kann mir vorstellen, dass zwar nicht mehr parasoziale Beziehungen entstanden, sondern eher, dass zu dieser Zeit bereits geführte parasoziale Beziehungen intensiver waren.

Andreas Fahr: Es zeigt sich schon eine leichte quantitative Zunahme. Ein Studienergebnis: Das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Diskussionen über Charaktere haben zugenommen, wenn eine Familie nicht rausgehen konnte und der gemeinsame Medienkonsum an Bedeutung gewann. Wenn man sich also sonst nichts mehr zu sagen hatte, weil man den ganzen Tag aufeinander hockte, konnte man gemeinsam in eine andere Welt flüchten und über die Figuren darin reden.

Wie findet ihr es, dass mittlerweile auch parasoziale Beziehungen zu Wissenschaftler_innen, aktuell Virolog_innen, aufgebaut werden?

Andreas Fahr: Das ist ein typisches Selektionsphänomen der Medien. Um wissenschaftliche Erkenntnisse zu vermitteln, brauchen sie Fachpersonen. Dann suchen sie jemanden, der das machen kann und wenn sie jemanden finden, der telegen ist und etwas gut erklären kann vor der Kamera, ist das für die Medien ein interessanter Gesprächspartner. Wenn man einen wie Christian Drosten gefunden hat, dann muss man nicht mehr neu suchen. Das hat einen gewissen Glaubwürdigkeitseffekt beim Rezipienten. Es geht in dem Bereich aber nicht darum, dass das mein Freund wäre und ich mit ihm gern ein Bier trinken würde. Da geht es eher um die Zuschreibung von Glaubwürdigkeit. Wenn die sympathisch sind und gut erklären können, ist das für uns natürlich auch eine Form von Beziehung, aber noch keine freundschaftliche. Dafür braucht es ein bisschen mehr.

Michelle Möri: Dort, wo freundschaftliche Beziehungen aufgebaut werden, können sie auch wieder enden. Unter parasocial breakups versteht man den Abbruch von parasozialen Beziehungen. In der Forschung ist dieser Aspekt eher kürzlich aufgekommen. Wie bei normalen sozialen Beziehungen kann auch eine parasoziale Beziehung zu Ende gehen. Dies aus verschiedenen Gründen. Vielleicht einfach, weil mich die Figur, der Film oder die Serie nicht mehr interessiert. Für die Forschung spannend sind vor allem solche Fälle, in denen die Rezipientin oder der Rezipient keinen Einfluss darauf hat, z.B. wenn ein Schauspieler stirbt und die Rolle dann aus der Serie rausgescripted wird, oder wenn eine Schauspielerin aus welchen Gründen auch immer die Serie verlässt oder die Serie gar ganz abgesetzt wird. Da hat sich gezeigt, dass man als Rezipient_in ähnliche Symptome erlebt wie beim Abbruch einer realen sozialen Freundschaft: Verlassensein, Einsamkeit und auch physiologische, körperliche Reaktionen können folgen, was sehr beeindruckend ist, da es nur parasoziale Beziehungen waren. Wir reagieren zwar sehr stark auf solche Beziehungsabbrüche, aber im Gegensatz zum Verlust eines Freundes, wo sich die Trauer meist über längere Zeit hinzieht, ist diese Zeitspanne bei parasozialen Beziehungen deutlich kürzer.

Andreas Fahr: Und es gibt auch die Möglichkeit, das Ganze wieder zu erleben, in dem man eine Serie oder Staffel nochmals anschaut, um die Leute wieder in sein Leben zurück zu holen. Was wir im normalen Leben schlechter können, ausser wir schauen uns Fotoalben an und erinnern uns zurück. Da geht es auch wieder um Berechenbarkeit und Kontrolle: Ich weiss jetzt, was passiert, bin nicht mehr so stark herausgefordert und das kann als Genuss und Unterhaltung oder beruhigend erlebt werden.

Bei Sense8 war es doch auch so, dass nach Absetzen der Serie noch ein Film produziert werden musste, weil die Fans das Absetzen nicht ertragen haben.

Andreas Fahr: So ist das! Man war ja in die Geschichte involviert, hat mitgedacht und mitgefühlt wie im richtigen Leben auch. Wir sind dann traurig und enttäuscht, dass die Staffel vorbei ist. Es ist zum Glück meistens und für die meisten zwar kurz und heftig, aber nicht so langfristig und tiefgehend.

Michelle Möri: Gerade spannend finde ich, dass, wenn eine Staffel zu Ende ist, es für die meisten Zuschauenden derselbe Effekt ist. Aber: In einer Studie mit einer anderen Doktorandin im Lead waren bei «The Biggest Loser» zwei Personen in den Fokus gestellt. Man hat die Leute diese Sendung bzw. sieben Folgen davon schauen lassen und jede Woche die parasozialen Beziehungen zu diesen beiden Figuren gemessen. Damals waren es Eheleute, die gemeinsam in dieses Biggest Loser Camp gezogen waren und später auch gemeinsam ausgeschieden sind. Das ist auch eine Form des Beziehungsabbruchs: Die Sendung geht zwar weiter, aber wenn man mit gewissen Protagonist_innen eine Beziehung aufgebaut hat, und nur diese Figuren die Sendung verlassen, was heute in vielen Sendungskonzepten so ist, kann die Reaktion sein: «Stopp, ich sehe die Sendung jetzt nicht mehr! Mein Lieblingscharakter ist draussen, es kann nur noch schlimmer werden.» Die Forschung ist diesbezüglich zwar noch nicht so weit, aber man könnte diese parasocial breakups auch gezielt einsetzen und mit ihnen spielen. Denkbar ist, dass der Schauspieler, der für ein besseres Angebot die Serie verlässt, einen Teil des Publikums gleich mitnimmt.

Andreas Fahr: Eine der erfolgreichsten Serien überhaupt war und ist «Game of Thrones». Das Besondere daran war, dass im Laufe der ersten paar Staffeln auf einen Schlag plötzlich mehrere Protagonist_innen einfach umgebracht wurden. Weil das nicht üblich ist, gab es deshalb einen riesen Aufschrei. «Game of Thrones» ist trotzdem erfolgreich, weil es zwei Komponenten gibt, die bewirken, dass man dabeibleibt. Das eine ist, dass sie character-driven sind, also dass die Personen wichtig sind. Das andere ist aber, dass die Geschichte weitererzählt wird. Es kommen neue Figuren rein und wenn die Geschichte spannend ist und das Setting passt, kann man als Zuschauer_in durchaus auch wechseln und sich neue Charaktere suchen. Bezogen auf «The Biggest Loser» kann es auch sein, dass man nicht aufhört zu schauen, sondern dass man sich einen neuen Charakter sucht, vielleicht den zweitbesten, weil man wissen will, wie es weitergeht.

Warum werden manchmal tote Charaktere wieder zurückgeholt, z.B. in Form eines Geistes? Kaum habe ich um eine Figur fertig getrauert, ist sie schon wieder da!

Andreas Fahr: Das ist die sogenannte willing suspension of disbelief. Man muss, um einer Geschichte folgen zu können, bereit sein, bestimmte Dinge, die im normalen Leben physikalisch, sozial, psychologisch normalerweise nicht so stattfinden, auf sich zu nehmen, weil man sonst die Geschichte nicht geniessen kann. Wenn plötzlich wieder Leute auferstehen, die ich tot geglaubt habe, ist das enttäuschend, weil retrospektiv meine Gefühle und das was ich investiert habe, enttäuscht wird. Ich wurde quasi an der Nase herumgeführt. Es kann also schon passieren, dass sich Leute deswegen von den Inhalten abwenden. Bei «House of Cards» war Kevin Spacey der Hauptprotagonist. Die Serie war sehr erfolgreich, aber nachdem die Staffeln abgedreht waren, wurde der Schauspieler wegen sexueller Übergriffe angeklagt. Das hat retrospektiv einen massiven Effekt auf die Bewertung einer Serie, die man sehr gemocht hat. Dann kommen auch kognitive Prozesse, wie z.B. eine Entschuldigung: «In der Serie war es nur der Charakter und nicht der Schauspieler!». Über ein solches Stabilisierungsverhalten versucht man, sich retrospektiv noch den Genuss zu erhalten.

Letzte Frage: Euer Lieblingscharakter?

Michelle Möri: Ich habe eine sehr starke parasoziale Beziehung zu Sheldon Cooper aus «The Big Bang Theory». Ich habe alle Staffeln sicher schon sieben Mal geschaut, aber ich bin noch lange nicht am Ende.

Andreas Fahr: Das liegt einfach daran, dass Michelle Möri auch so eine hervorragende Wissenschafterin ist! Mir fällt nicht wirklich jemand ein. Ich habe tatsächlich lange Zeit mit Kevin Spacey geliebäugelt, aber das kann ich jetzt nicht mehr sagen, weil er wegen sexual harassment angeklagt ist. In der Serie ist er ein bad guy, der die Leute manipuliert. Ich wollte das nicht selbst lernen, aber die Faszination war da, weil ich mir vorstellen konnte, dass das auch im echten Leben funktioniert. Aber eine Freundschaft zu ihm würde ich nicht haben wollen.

 

Unser Experte Andreas Fahr ist Professor für Empirische Kommunikationsforschung am Departement für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung. Er forscht zu Me­dien­­nutzung, -rezeption und -wirkung, insbesondere Gesundheitskommunikation, Persuasion, Kultivierung, emotionale Medienwirkungen und Beziehungen von Mediennutzer_innen zu Medienpersonen.

andreas.fahr@unifr.ch

Unsere Expertin Michelle Möri ist Diplomassistentin am Departement für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung. In ihrer Doktorarbeit forscht sie zu parasozialen Beziehungen von Mediennutzer_innen zu Serienfiguren.

michelle.moeri@unifr.ch