Editorial

«Mehr Kenntnisse und Wissen über die Wüste und die Menschen, die sie bewohnen.» Dies das Anliegen der Humangeographin Christine Bichsel auf die Frage, was sie sich für die Wüsten der Welt wünsche. Wissen schafft Verständnis, Wissen kann vorgefasste Meinungen verändern. Wissen weckt Interesse – und die Lust nach mehr Wissen. In diesem Sinne, liebe Leser_innen, laden wir Sie ein zu einem Amuse-Bouche in Sachen Wüste. Mit einer Fotoreportage quer durch das Dossier entführen wir Sie ins nördliche Äthiopien. Begleitet von den tage­buch­ähnlichen Beschreibungen des Doktoranden Valentin Rime führen uns die Fotos eines Forschungsteams des Département des géosciences ins Afar-Dreieck, in welchem sich die Wüste von Danakil befindet. Die Forschenden trotzten der immensen Hitze, Krankheiten und Wasser­mangel und wurden belohnt mit Ergebnissen und Bildern, deren bisweilen surrealer Anblick uns den Atem raubt und den Schweiss auf die Stirn treibt. Nicht minder beeindruckend sind die Beschreibungen von Forschungsprojekten in Eis- und Kältewüsten, dies­mal eher begleitet von einem Frösteln. Wir erkunden die Wüste aber nicht nur als Landschaft, sondern auch die Menschen, die dort leben und gelebt haben und die Spuren, die der Mensch in diesen einmaligen, wertvollen und faszinierenden Gebieten hinterlässt und hinterlassen hat. 24 Menschen, die aus der Ukraine flüchten mussten, studieren und forschen aktuell an der Unifr. Im Fokus sprechen wir über die Möglichkeiten, welche die Uni diesen Personen bieten kann, aber auch über die Hürden, mit denen die dafür eingesetzte Taskforce sowie die betroffenen Ukrainer_innen konfrontiert werden und über das unermüdliche Engagement, das von verschiedensten Seiten und Personen geleistet wird.