Editorial
Gehören Sie zu den Personen, die Aromat mit in die Ferien nehmen? Welches kulinarische Erzeugnis verbinden Sie ganz klar mit der Schweiz? Gibt es Produkte, die Sie zurück in die Kindheit katapultieren? Wir haben unsere Mitmenschen mit diesen Überlegungen konfrontiert. Das Resultat der Umfrage ist ganz und gar nicht repräsentativ und stützt sich einzig und alleine auf soft factors wie das Bauchgefühl oder die Erinnerung. Ebenso abwechslungsreich, überraschend und bisweilen schwer verdaulich wie die abgebildeten Gaumenfreuden sind auch die Beiträge im Themendossier. In guter Schweizer Manier preisen wir in Zahlen und Statistiken verpackt unser Gesundheitssystem und rühmen mit der uns eigenen Bescheidenheit die doch eher gut funktionierende Demokratie. Wir nehmen uns aber auch bei der Nase und wagen den Blick in den Spiegel der Vergangenheit. Stichworte wie «Nicknegerli» oder «Globis Weltreise» treiben uns die kollektive Schamesröte ins Gesicht. Stolz mag kein Adjektiv sein, das man so spontan mit Schweizer_innen in Verbindung bringt. Zufriedenheit oder auch Dankbarkeit, ja. Aber gibt es etwas, worauf die Menschen in der Schweiz stolz sind? Ich wage zu behaupten, dass die Mehrsprachigkeit in vielen ein dem Stolz doch sehr nahekommendes Gefühl weckt. Nicht zuletzt an der Universität Freiburg schmücken wir uns gerne mit dem Label der einzigen zweisprachigen Universität der Schweiz. Und dies zu Recht. Le bilinguisme fait partie intégrante de l’esprit de notre Université. Commander un croissant à la mensa, discuter avec un concierge, avec les étudiant·e·s dans les couloirs ou dans les salles de cours et, pour cette édition, aussi dans certains articles du dossier. Et oui, nous en sommes fiers. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, chères lectrices et chers lecteurs, ein angenehmes Ausklingen dieses Jahres et de bonnes fêtes.