Weitere Projekte
Das ZTD bearbeitet weitere Drittmittelprojekte, gemäss Artikel 3 des Statuts im Feld der psychodiagnostischen Lehre, Forschung und Praxis.
Verkehrspsychologische Diagnostik (Spicher)
Der Drittmittelbereich Verkehrspsychologie beinhaltet eine langjährige Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Vereinigung der Strassenverkehrsämter (asa). Das ZTD ist unter anderem an Erstellung und Evaluation von theoretischen Prüfungsfragen aller Kategorien beteiligt. Die Beurteilung und Optimierung von verkehrsspezifischen Präventionsprogrammen gehört ebenfalls zu den Tätigkeitsfeldern dieses Drittmittelbereichs.
Trotz der Schwerpunktsetzung des ZTD auf den EMS gilt es, diese Kompetenzen mit zusätzlichen Ressourcen zu erhalten.
Wikipedistik (Hänsgen)
Wikipedia ist heute zu dem Wissensmedium in der Gesellschaft geworden – auch mit einer gewissen medialen Macht. Die Autoren sind weiter Freiwillige – die Wikipedia am ehesten als ein sich selbst organisierendes System beschreibbar. Personen mit unterschiedlichsten Voraussetzungen und Kompetenzen können grundsätzlich an allen Themen mitschreiben und haben die gleichen Rechte am Inhalt. Um die Zukunft der Wikipedia ist eine intensive Diskussion im Gange: Wird sie wie viele Systeme Opfer ihrer zunehmenden Komplexität, ist sie heute für Neuautoren durch ein komplizierteres Regelwerk zu wenig attraktiv und erklärt sich so der vorhandene Autorenschwund? Sollen «Maschinen» zukünftig Artikel formalisiert aufgrund von Datenbanken schreiben? Soll sie selber eine Datenbank des Weltwissens werden oder nur nach Bedeutung ausgewählte Dinge wie in einem klassischen Lexikon darstellen (als Inklusionismus-Exklusionismus-Debatte bekannt)? Sind zu viele Personen dort, die andere vom Schreiben abhalten und Wikipedia als Kommunikationsmedium oder sogar «Egoshooter» ansehen? Durch teilnehmende Beobachtung wird versucht, einige grundlegende Prozesse und «Stellschrauben» zu identifizieren. Die Psychodiagnostik scheint dafür eine sehr geeignete Wissenschaft. Ziel ist ein Buch «Wikipedia Insight» (Arbeitstitel) welches die Lage aus Sicht unseres Faches analysiert und Optionen für eine Weiterentwicklung oder Bewahrung vorstellt.
Diagnostische Qualitätssicherung
Bearbeitet wird dies auf der Basis eines normativen Vorgehens mit einer Zertifizierung gemeinsam mit der FSP. Notwendig ist auch, sich auch gegen die vorhandene Scharlatanerie auf dem Gebiet abzugrenzen – aktuell mit neuem Anlauf und in Anlehnung an die Personenlizenzierung «Eignungsdiagnostik» in Deutschland. Im Ohr bleibt dabei die heute noch nicht widerlegte Aussage von F. Stoll, dass nur rund 10% der Eignungsdiagnostik in der Schweiz von entsprechend qualifizierten Personen mit wissenschaftlichen Methoden bearbeitet werden. Seriöse und weniger seriöse Anbieter unterscheiden sich nicht grundsätzlich im Erfolg und Auftreten. Nichtpsychologische Auftraggeber können die Unterschiede nicht oder nur schwer erkennen und folglich nur seriöse Auftragnehmer wählen. In der Schweiz hat sich (anders als in Deutschland) die «akademische» Psychologie viel zu wenig um diesen Sektor Eignungsdiagnostik gekümmert und dies den Fach(hoch)schulpsychologen überlassen, die eher pragmatisch herangingen und sich nicht ausreichend mit den zahlreichen dort tätigen «Fachfremden» wissenschaftlich auseinandersetzen.
Im ersten Schritt findet eine Markanalyse aufgrund einer Befragung entsprechender Auftraggeber statt, dann soll darauf zugeschnitten eine schweizspezifische Zertifizierung entwickelt werden.