Das Gros der Pérolles-Studenten sollte sie kennen, die Uni-Info-Zweigstelle im PER21 A040. Seit ihrer Eröffnung am 20. Januar 2014 haben viele Studis den Weg in das von montags bis freitags von 12 bis 14 Uhr geöffnete Büro gefunden – und dabei das Nähkästchen ordentlich gefüllt.
Meistens bin ich es, eine 30 Jahre alte, universitätsgeprüfte Ex-Berlinerin, die hinter dem anthrazitfarbenen Tresen sitzt und sich den studentischen Belangen annimmt. Neben redundanten Problemen und Pannen bezüglich Campus Card, Immatrikulation und Kurseinschreibung, welche meist in Null-Komma-Nix gelöst werden können, gehören auch folgende Aktivitäten zu meinem Zweigstellenalltag: Kulis, Schere und Bostitch (in meiner Muttersprache heisst das Klammeraffe) benutzen lassen, Anrufe auf verloren gegangenen Natels entgegennehmen, die Campus Card aktualisieren (obwohl der nächste Unimat nur 10 Meter entfernt ist), Lieferungen für die Abwartsloge annehmen, von den Öffnungszeiten des SES-Dekanats masslos enttäuschte Studenten auffangen, die Logik der Raumnummerierung im PERII erklären und – apropos PERII – auf den gewaltigen Unterschied zwischen PERII und PER02 hinweisen (das sind immerhin einige 100 Meter). In Sachen Gebäudedifferenzen kommt es zudem mindestens einmal am Tag vor, dass sich ein Besucher der Hochschule für Technik und Architektur in mein Büro verirrt.
Was ich leider nicht mache(n kann): komplizierte IT-Probleme lösen (dafür gibt’s ja Micromus), Dokumente von irgendwelchen Ämtern und Institutionen abstempeln (auch dann nicht, wenn selbige vehement darauf bestehen), Geld auf die Campus Card laden bzw. auf die eines Kollegen transferieren, ein vom SES-Dekanat erstelltes Anpassungsprogramm abändern oder die gesamte Kurs- und Prüfungseinschreibung übernehmen. Bei all diesen Dingen kann Uni-Info – ob Zweigstelle oder Hauptbüro – leider nicht weiterhelfen. Eine Sache gibt es allerdings, die zwar nicht ich, dafür aber meine liebenswerten Kollegen im Uni-Info-Hauptbüro im MIS10 können: unglaublich preiswerte beglaubigte Kopien von Dokumenten mit dem UniFr-Logo ausstellen.
Was mich während der Arbeit in der Zweigstelle immer wieder glücklich macht: wenn ich den Studis ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Sei es, weil die neue Campus Card trotz Portemonnaie-Minus von 20 Franken so schön aussieht oder weil jemand soeben erfahren hat, dass sein Passwort nicht nur für myData, sondern auch für Gestens, sämtliche Uni-Computer und das WLAN-Netz gültig ist. Auch die Information, dass man zum Drucken und Kopieren kein Papier von zu Hause mitbringen muss, hat einer Studentin aus dem asiatischen Raum einst den Tag gerettet. Am schönsten ist es aber, wenn die Studenten wiederkommen, sei es auf einen Plausch oder mit einem neuen Problem in der Tasche. Auf diesem Wege ist aus dem einen oder anderen Uni-Info-Kunden bereits ein netter Kollege geworden.
__________- Uni-Informel – Wenn die Freundlichkeit zu Hause bleibt - 03.04.2017
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