Bühne frei für Wissenschaft und Forschung!

Bühne frei für Wissenschaft und Forschung!

Angehende, frische und gestandene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wagen sich ins Rampenlicht und präsentieren in jeweils zehn Minuten ein spannendes Thema aus Wissenschaft und Forschung. Das Publikum entscheidet, wer Preise gewinnt. Ilja Gunkel und seine Mitstreiter geben alles, damit der nächste Event am 19. April 2018 wieder unvergesslich wird.

Ilja Gunkel, was kann ein Science Slam?
In erster Linie ist er einfach unglaublich viel Spass. Hoffentlich unvergesslich – und unterhaltsam und innovativ. Einerseits für die Wissenschaftler auf der Bühne, aber auch für das Publikum eine sehr spannende Art, über Themen zu reden, die in der Wissenschaft oder der Forschung gerade aktuell sind. Dies alles in einem sehr lockeren Rahmen.

Wie schafft ihr es, dass auch Laien verstehen, worum es geht?
Ein Slam ist kein Wissenschaftsvortrag und deshalb idealerweise für alle verständlich. So wäre es schade, wenn Witze nur für ein Fachpublikum verständlich wären. Ziel ist vielmehr, dass die Inhalte für Laien, Wissenschaftler aus einem anderen Gebiet, aber natürlich auch für Spezialisten nachvollziehbar sind. Es geht vor allem darum, auf eine spannende und unterhaltsame Weise einem breiten Publikum zu vermitteln, was man den ganzen Tag macht – und zu zeigen, dass dies auch Spass machen kann. Wir verrückten Wissenschafts-Nerds können nämlich auch witzig sein!

Muss man eine sehr offene, kommunikative Person sein, um teilzunehmen?
Dazu gibt es zwei Dinge zu sagen: Die meisten Wissenschaftler, auch wenn sie vielleicht teilweise etwas nerdig rüberkommen, sind unglaublich selbstsicher, wenn es um ihr Themengebiet geht. Da entsteht manchmal sehr trockener Humor. Die Wenigsten sind aber echte Rampensäue, die einen ganzen Raum ausfüllen – wenn man aber über sein Fachgebiet sprechen kann, ist immer Leidenschaft mit dabei. Das spürt auch das Publikum. Da kann nur das Lampenfieber noch gefährlich werden. Deshalb gibt’s von uns auch, wenn gewünscht, vorab ein Coaching.

Macht ihr Rhetoriktraining?
Nicht direkt. Aber wir bieten den Teilnehmenden an, im Vorfeld die Präsentation anzuschauen und mit ihnen daran zu feilen. Am Beispiel der letztjährigen Gewinnerin wurde so aus dem ursprünglichen Slam-Titel: «Selbstheilung durch supramolekulare Wechselwirkungen», «Wie die Chemie gebrochene Herzen heilt». So konnte sich jeder schon ein bisschen was darunter vorstellen und sicher auch Interesse geweckt. Häufig ist man bei der eigenen Präsentation etwas betriebsblind. Wir geben auch hier Inputs, wie teils komplexe Sachverhalte leicht verständlich vermittelt werden können. Das gibt einem dann auch Sicherheit beim eigentlichen Slam. Übung und Feedback helfen extrem.

Hast du einen Wunsch für den diesjährigen Slam?
Ganz klar: Wieder volles Haus und viele Slammer. Was mich besonders freuen würde, wären verschiedene Präsentationsformen. Einen gesungenen oder gereimten Vortrag zum Beispiel. Wir sind da völlig offen. Man kann auch als Team oder Gruppe auftreten. Ganz schön wäre natürlich auch ein bunter Mix: Vom Professor zum Bachelor-Absolventen und verschiedene Wissenschaftsgebiete.

Was braucht es für einen gelungenen Slam?
Eine gute Idee – und jemanden, der diese gut umsetzen kann und es schafft, auf einer Bühne frei zu sprechen. Das gelingt mir z.B. überhaupt nicht. Ich überleg mir im Voraus einen Witz, schaff es dann aber nicht, diesen zum richtigen Zeitpunkt ins Publikum zu transportieren. *lacht*. Das Allerwichtigste ist aber: Spass haben, über Themen zu sprechen, die einem am Herz liegen. Im Idealfall kann man sogar jemanden aus dem Publikum für seine Forschungen begeistern.

Welchen Aufwand betreibt ihr für den Science Slam?
Wir bewerben ihn in den Sozialen und Print-Medien und erzählen es natürlich so vielen Leuten wie möglich. Am einfachsten ist es meist, wenn man seine Begeisterung grad direkt teilen kann.

Worauf freust du dich am meisten beim Event vom 19. April?
Auf die Themen! Es ist spannend zu sehen, was gerade in der Forschung passiert. Zudem werde ich auch wahnsinnig gerne unterhalten. Eigentlich veranstalten wir ja gewissermassen ein wissenschaftliches Festival, an dem man in kompakter Form informiert und auf amüsante Weise unterhalten wird.

Braucht es seitens des Publikums eine Vorbereitung auf die Themen?
Überhaupt nicht – der Slam ist alles andere als eine Vorlesung. Deshalb auch der lockere Rahmen im «Le Nouveau Monde» in Fribourg und nicht in einem Vorlesungssaal. In der Pause und danach kann sich das Publikum an der Bar treffen oder sich mit den Slammern austauschen – alles sehr sehr ungezwungen.

 

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Author

Lebte sich nach abgeschlossenem Studium (Journalismus & Organisationskommunikation) in der Unternehmenskommunikation, bei Agenturen sowie im Print-Journalismus aus und ist seit einiger Zeit mit GIURI Kommunikation selbständig unterwegs.

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