Inmitten der Hektik des Doktoratsstudiums in Physik fand Florin vor einem halben Jahr nicht nur wissenschaftliche Herausforderungen, sondern auch eine Leidenschaft für nachhaltiges Engagement. Als neues Mitglied der Myosotis-Vereinigung an der Unifr setzt er sich mit einem innovativen Ansatz für Umweltschutz ein: einen veganen Kochabend. In einer Stadt, in der der Verzicht auf Käsefondue als Herausforderung gilt, erzählt Florin vom Versuch, Menschen durch die Kunst des veganen Kochens zu verbinden.
Florin (27) begann vor einem halben Jahr sein Doktoratsstudium in Physik am AMI und stürzte sich gleichzeitig in die Treffen von Myosotis, der Vereinigung für die Umwelt der Unifr. Für den leidenschaftlichen Koch war es nicht nur eine Gelegenheit, sich zu engagieren, sondern auch eine Möglichkeit, durch gemeinsame Projekte neue Bekanntschaften zu schliessen. In einem Generationswechsel innerhalb der Gruppe fand Florin sich als Teil eines völlig neuen Teams wieder, das sich von bisherigen Erfahrungen inspirieren liess, aber auch experimentell vorgeht. «Ich koche sehr gerne selbst. Es ist eine grossartige Möglichkeit, Menschen zusammenzubringen und macht einfach Spass. Veganes Essen zu kochen ist manchmal eine Herausforderung, da man schmackhafte und umweltfreundliche Zutaten finden muss. Daher hatte ich die Idee, einen veganen Kochabend zu organisieren», erzählt Florin. Wohnhaft in Freiburg fand er jedoch, auf Fondue zu verzichten sei tatsächlich schwierig.
Myoso … was?
Warum trägt die Vereinigung so einen ungewöhnlichen Namen? «Der Name sollte auf Deutsch und Französisch gut funktionieren, und Myosotis, der Name einer Pflanze, lautet in beiden Sprachen gleich.» Myosotis befindet sich gerade in der Planungsphase, denn im April 2024 steht die nächste Nachhaltigkeitswoche an, bei der ein veganer Kochabend und andere Aktivitäten rund um das Thema geplant sind.
Wie zuhause, nur anders
Florin ist aufgeregt. Bisher hat er noch keinen solchen Abend durchgeführt: «Man muss an so viele Details denken, wenn man in einer Küche arbeitet, die man nicht kennt. Hat es genug Equipment? Funktioniert der Herd?» Nachdem er jedoch auch die letzten fehlenden Zutaten beim Einkaufen gefunden hat, ist er etwas entspannter. Das mehrgängige Menü wird im Neighborhub auf dem Bluefactory-Areal zubereitet. Es gibt eine Rüebli-Zimtsuppe und einen gemischten Salat als Vorspeise, einen Auflauf mit veganem Hackfleisch und Käse als Hauptspeise, Kürbis-Brownies als Dessert sowie Glühwein und Chailatte als Getränke. Die Atmosphäre ist familiär, im Hintergrund wird jazzige Weihnachtsmusik gespielt, unter den Studierenden wird viel gelacht. Kann man sich eine bessere Alternative vorstellen, um den St. Nikolaus-Tag zu verbringen?
«Wie mussten irgendwann eine Grenze setzen»
Florin kocht mit ca. 25 Teilnehmenden. Einige Interessierte mussten vertröstet werden, denn nach dem Verschicken der Einladung per Newsletter gingen innerhalb weniger Stunden über 40 Anfragen ein. Chiara (25) ist eine der Glücklichen, die dabei sein darf. Sie studiert Neurowissenschaften und besucht die Veranstaltung, weil sie ein nachhaltiges Festtagsessen kochen und andere Leute kennenlernen möchte. Veganes Kochen sei für sie als Vegetarierin nicht vollkommen neu, aber sie findet den sozialen Aspekt spannend. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, zusammen mit ein paar anderen den Glühwein und Chailatte zuzubereiten.
Wie erklärt sich Florin den Ansturm? «Einerseits macht vielen Leuten das Kochen Spass, und gemeinsames Kochen ist eine schöne Aktivität. Andererseits interessieren sich viele generell für das Thema ‘Vegetarisch, Vegan und Nachhaltigkeit beim Kochen’. Das bewegt immer mehr Leute.» Zudem gebe es in der Schweiz auch viel mehr vegetarisch-vegane Alternativen zu kaufen als früher. Eine vermehrte Sensibilisierung für das Thema finde statt, allerdings – so Florins Feststellung – sei sie noch stark auf bestimmte Milieus wie z. B. die Uni begrenzt. «Aber es wird mittlerweile auch die breite Bevölkerung erreicht, das ist schön.»
Rezept für vegane Kürbis-Brownies (auf Englisch)
Ingredients
For the pumpkin puree:
- 600 g hokkaido pumpkin
- 300 g vegan cream cheese (plain)
- ground cinnamon
- ground nutmeg
- ground all-spice For the brownie batter:
- 600 g dark chocolate
- 600 g flour
- 600 g sugar
- 150 g unsweetened cocoa powder
- 300 g apple sauce
- 300 ml vegetable oil
- 600 ml plant-based milk
Instructions
- Bring a pot of water to a boil. Cut the pumpkin into bite-sized pieces and cook for approx. 10 minutes until all the pieces are soft. Then drain and blend in a tall container, and leave to cool.
- Mix the cooled pumpkin puree with vegan cream cheese and season with cinnamon, nutmeg and allspice. Tip: Be sure to taste the pumpkin cream cheese mix before spreading it on the brownie batter, as each type of cream cheese is different in flavor. Add more sweetness if needed.
- Melt the dark chocolate over a double boiler and allow it to cool slightly.
- Preheat the oven to 180 °C (355 °F) (convection heat). Grease a baking pan (20 x 25 cm /8 x 10 inches) and pat out with some cocoa powder.
- Mix the flour, sugar and cocoa powder in a large bowl. Then add the melted chocolate, apple sauce, vegetable oil and plant-based milk and mix until smooth.
- Pour the batter into the prepared baking pan, then spread the cream cheese and pumpkin cream over the brownie batter and create small swirls through the brownie batter with a fork.
- Bake the brownies at 180 °C (355 °F) (convection heat) for 25–30 minutes. Allow to cool before cutting.
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