01.12.2015
Preis für Geschlechterforschung 2015
Die Genderfrage betrifft die verschiedensten Bereiche. Mit der diesjährigen Vergabe des Preises an Lucia Lanfranconi für ihre Doktorarbeit in Soziologie und an Elodie Clivaz für ihre Masterarbeit in Archäologie zeigt sich, dass die Geschlechterthematik im Zentrum von Wirtschaft und Kultur angekommen ist.
Lucia Lanfranconis Doktorarbeit trägt den Titel «Geschlechtergleichstellung durch Wirtschaftsnutzendiskurs?» und geht der Frage nach wie sich der Geschlechterdiskurs auf die Fortführung und das Wiederaufkommen der Ungleichheit zwischen den Geschlechter aus Sicht der Politik, der Programme und der Unternehmen auswirkt. Ihre Arbeit schlägt zehn praktische Empfehlungen vor um die Gleichheit im beruflichen Umfeld herzustellen. Diese werden im AGORA Kommunikationsprojekt «No gender equalities at work?» an ein breiteres Publikum getragen um für die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern auf dem Arbeitsmarkt zu sensibilisieren. Denn selbst Förderprogramme für die Gleichstellung führen teilweise zu noch mehr Ungleichheit, weil sie alte Muster übernehmen.
Sie finden hier die Medienmitteilung der Universität Freiburg über diese Arbeit
Die Arbeit von Elodie Clivaz «La poupée, un double de la jeune fille?» ist eine reicht dokumentierte Studie über Puppen aus Knochen, Elfenbein und Berstein, welche im Osten des römischen Reiches zwischen dem 2. und 4. Jahrhundert nach Christus enstanden. Elodie Clivaz hat einen neuartigen Ansatz und stellt die Funktion der römischen Puppe als Spielzeug in Frage und zeigt die kulturelle und symbolische Dimension der Puppe, welche die Entwicklung der jungen Mädchen mit Ritualen zu verheirateten Frauen darstellt.
Die Jury und die Gleichstellungskommission wollen mit dem Preis eine junge Forscherin für ihre exzellente Masterarbeit auszeichnen, welche bereits mit dem Prix d’encouragement 2015 von der Fondation et Association pour le Patrimoine culturel romand prämiert wurde.
Der Geschlechterforschung Sichtbarkeit verleihen
Die Geschlechterforschungspreis der Universität Freiburg ist mit CHF 3'000.- dotiert und wurde dieses Jahr zum fünzehnten Mal verliehen. Dieser Preis möchte Arbeiten von hoher Qualität an der Universität Freiburg auszeichnen, welche einen Aspekt der Geschlechterforschung behandeln um damit das Interesse für die Geschlechterforschung zu wecken und ihr eine grössere Sichtbarkeit geben. Die Wahl wird auf Grund einer Auswertung durch externe Expertinnen und Experten vorgenommen.
Kontakt:
Dre Lucia Lanfranconi, Hochschule Luzern, Institut Sozialmanagement, Sozialpolitik und Prävention, lucia.lanfranconi@hslu.ch, 041 367 49 17
Elodie Clivaz, Studienbereichs Kunstgeschichte und Musikwissenschaft, elodie.clivaz@unifr.ch
Muriel Besson, Leiterin des Dienstes für Gleichstellung von Frau und Mann, muriel.besson@unifr.ch, 026 300 70 40