Forschung25.02.2016

Ein Freiburger Professor knackt den Jackpot


Der Europäische Forschungsrat hat Philippe Cudré-Mauroux, Freiburger Professor für Informatik, ein Stipendium von 2 Millionen Euro zugesprochen. Damit kann er sein Big Data Projekt finanzieren - ein Forschungsgebiet das immer wichtiger wird.

Im Fachjargon nennt sich das von Philippe Cudré-Mauroux gewonnene Stipendium ERC Consolidator Grant. Es handelt sich dabei um eine der renommiertesten Auszeichnungen des Europäischen Forschungsrats. Diese wird ausschliesslich an etablierte Forschende verliehen für Projekte, mit denen sie eine internationale Jury überzeugen konnten. Cudré-Mauroux hat Erfahrung gesammelt in prestigeträchtigen Institutionen wie dem MIT (Massachusetts Institute of Technology) und der University of California, Berkeley. Das Stipendium unterstützt seine Ambitionen: „Dies ist eine einmalige Gelegenheit! Diese Mittel erlauben uns, ein neues Spitzenteam zu beschäftigen, das sich mit der Forschung zu Cloud Computing und Datenmanagement auseinandersetzt“, freut sich der Professor aus Bulle.

Der Big Bang der Daten

Mithilfe der erhaltenen Summe wird Cudré-Mauroux Big Data untersuchen; die ausserordentlich grossen Datenmengen, die in den letzten Jahren regelrecht explodiert sind: „Wenn wir es schaffen, diese enormen Datenmengen zu extrahieren und zu analysieren, können wir aussagekräftige Modelle schaffen, um genaue Prognosen zu treffen. So können wir vielleicht bald Börsenkurse, Verkehrsstaus in der Umgebung von Freiburg oder Konsumentenverhalten vorherzusagen.“ Doch die Herausforderung ist enorm, denn es handelt sich um unzählige Datensätze, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die klassische Informationstechnologie heute ist veraltet und komplett überfordert mit den enormen Datenmengen. „Ich möchte ein System entwickeln, das Text, Emails, Fotos und GPS-Daten integriert und als Ganzes nutzen kann, sodass diese als Kombination einen Sinn ergeben“, erklärt der Wissenschaftler. Die Forschung dazu wird wohl sehr mathematisch und theoretisch, die Anwendung aber sehr konkret. „Was ich daran schätze ist, dass ich Unternehmen und Institutionen helfen kann, die das aktuell dringend benötigen“, freut sich Cudré-Mauroux.