SZIG13.06.2016
Eröffnung des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft
Die Statuten des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft (SZIG) sind inzwischen in Kraft getreten, und das Zentrum schliesst mit seiner offiziellen Eröffnung seine Aufbauphase ab. Dies bietet auch Anlass zur Anerkennung des bisher Erarbeiteten. In den vergangenen eineinhalb Jahren hat sich das SZIG bundesweit als Reflexions- und Informationsplattform etabliert. Eine Diskussionsrunde befasst sich mit einer für die Arbeit des Zentrums besonders bedeutsamen Frage: „Muslime in der Schweiz: Möglichkeiten zivilgesellschaftlicher Partizipation“. Zusätzlich bietet die Eröffnungsfeier auch Anlass, auf einen weiteren Erfolg hinzuweisen: Die Schweizerische Hochschulkonferenz gewährt Bundesmittel in der Höhe von 1,6 Millionen Franken zur Unterstützung des SZIG.
Das Schweizerische Zentrum für Islam und Gesellschaft (SZIG) der Universität Freiburg, das im Januar 2015 seine Tätigkeit aufgenommen hat, ist ein Kompetenzzentrum für aktuelle gesellschaftliche Fragen des Islams in der Schweiz. Seine Arbeitsfelder liegen in den Bereichen Forschung, Lehre und Weiterbildung. Die vielfältige Nachfrage namentlich im Bereich der Weiterbildung und die Gewinnung mehrerer drittmittelfinanzierter Forschungsprojekte dokumentieren das Bedürfnis nach Expertise in einem hoch aktuellen Feld. Im Zuge des Inkrafttretens der Statuten des Zentrums markiert nun die am 13. Juni 2016 stattfindende Eröffnungsfeier den Abschluss der erfolgreichen Aufbauphase. Rektorin Astrid Epiney begrüsst dies: „Die Universität ist stolz darauf, dieses neue Kompetenzzentrum auf nationaler Ebene als Teil ihrer Institution aufzunehmen. Tatsächlich muss auch die Universität durch ihre wissenschaftlichen Aktivitäten dazu beitragen, dass grössere gesellschaftliche Fragen analysiert werden – um Antworten zu finden, welche die Grundwerte unseres Rechtssystems (vor allem der Menschenwürde und der Grundrechte) respektieren.“
Diverse laufende Projekte
Hansjörg Schmid, Co-Leiter des SZIG, unterstreicht die Einzigartigkeit ihrer Aktivitäten: „Das SZIG möchte zwischen verschiedenen Akteuren der Gesellschaft Brücken bauen und zur Versachlichung der oft polarisierten Islamdebatten beitragen. Dabei soll auch die Stimme muslimischer Selbstreflexion in einem interdisziplinären Rahmen sichtbar werden. In unseren Lehrveranstaltungen und Weiterbildungen schaffen wir Räume dafür, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich in Konflikt- und Dialogfähigkeit in einer pluralistischen Gesellschaft einüben können.“
Parallel dazu, und gemäss dem Forschungsauftrag des Zentrums „Weiterbildung über den Islam in der Schweiz“, bietet das SZIG Ausbildungen an und realisiert Projekte, die bereits heute auf grosses Echo stossen. Die Schweizerische Hochschulkonferenz stellt für das Zentrum einen Beitrag von 1,6 Millionen Franken während vier Jahren bereit. In diesem Rahmen ergibt sich auch eine neue Zusammenarbeit des Zentrums mit den Universitäten Bern und Luzern sowie mit der Pädagogischen Hochschule Freiburg (HEP). Zwei Doktoranden haben ihre Forschung im Promotionsprogramm schon aufgenommen, ab 2017 unterstützt die Stiftung Mercator Schweiz ein Masternebenprogramm „Islam und Gesellschaft“. Schliesslich bietet das Zentrum im akademischen Jahr 2016/2017 sieben Weiterbildungsseminare in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Weiterbildung der Universität Freiburg an und führt 25 Workshops in der gesamten Schweiz durch, dies im Rahmen des Projekts „Muslimische Organisationen als gesellschaftliche Akteure“, das vom Staatssekretariat für Migration (SEM) und der Fachstelle für Rassismusbekämpfung (FRB) unterstützt wird.
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