Das neue Interfakultäre Zentrum für Lebensmittelwissenschaften wurde 2023 auf Anregung einer Arbeitsgruppe unter der Leitung von Professor Stefan Salentinig ins Leben gerufen. Alle Fakultäten der Universität Freiburg sind an dieser einzigartigen Initiative beteiligt. Die Arbeit des Zentrums hat am 1. Januar 2024 offiziell begonnen. Die Leitung obliegt einer Direktion, die sich aus 6 Professoren und Professorinnen verschiedener Fakultäten zusammensetzt. Die Lebensmittelwissenschaftlerin Dr. Nadine Lacroix koordiniert die Aktivitäten. Die feierliche Eröffnung findet am 2. Oktober 2024 statt.

Einzigartiger Ansatz in der Schweiz
Das Zentrum verfolgt einen innovativen, interdisziplinären Ansatz, der die gesamte Lebensmittelkette von der Produktion zum Konsumenten und Konsumentinnen abdeckt und dabei besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit und Konsumentenbedürfnisse legt. In vier vernetzten Forschungsclustern werden die Themen Lebensmittelproduktion, Lebensmittelverarbeitung, Verbraucherverhalten und -marketing sowie die Auswirkungen von Ernährung auf die körperliche und geistige Gesundheit erforscht. Neben naturwissenschaftlich-medizinischen Aspekten spielen auch Disziplinen wie Psychologie, Rechtswissenschaften, Kommunikation und Marketing, Ethik, Theologie und Pädagogik eine zentrale Rolle.

Vielfältige Aktivitäten und Kooperationen
Das Zentrum fokussiert sich primär auf akademische Grundlagenforschung, berücksichtigt jedoch auch gesellschaftliche und industrielle Fragestellungen. Bereits jetzt bestehen Kooperationen mit nationalen und internationalen Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen aus dem Lebensmittelbereich. Neben interdisziplinärer Forschung, die durch Publikationen und Konferenzbeiträge international sichtbar ist, bietet das Zentrum auch Lehre im Bereich der Lebensmittelwissenschaften an. Dazu gehören diverse Weiterbildungsangebote, ein spezialisiertes Doktoratsprogramm sowie Module für Masterstudiengänge, die derzeit entwickelt werden. Das breite interdisziplinäre Wissen des Zentrums ermöglicht einzigartige Weiterbildungsmöglichkeiten mit direktem Forschungsbezug. Darüber hinaus sind Patentanmeldungen, Publikationen und die Gründung von Start-ups geplant und teilweise bereits in der Umsetzung.

Die Nähe zu Agroscope und dem Kompetenzzentrum des Kantons Freiburg für Ausbildung, Beratung und Vollzug im Bereich Landwirtschaft in Grangeneuve bietet hervorragende Möglichkeiten, Forschung in der Anwendung zu testen und Prototypen zu entwickeln.

Kantonale Verankerung, nationale und internationale Ausstrahlung
Das neue Zentrum wird die kantonale Lebensmittelstrategie in wissenschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht massgeblich stärken. In Zusammenarbeit mit Agroscope und Grangeneuve positioniert es Freiburg als führenden Kanton im Bereich der Lebensmittelwissenschaften mit internationaler Strahlkraft. Ein Beirat, bestehend aus Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft, sorgt für eine starke lokale Verankerung und unterstützt die internationale Vernetzung und Kommunikation des Zentrums. Gemeinsam mit der Stadt Freiburg hat das Zentrum bereits erfolgreich zum Eintritt ins Creative Cities Network der UNESCO (UCCN) ‒ Bereich «Gastronomie» beigetragen.

Mit diesem neu gegründeten Zentrum setzt die Universität Freiburg einen wichtigen Impuls für die Zukunft der Lebensmittelwissenschaften und leistet einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in diesem Bereich.