27.04.2009

Bündnis, Stadt und Staat


Im Projekt "Bündnis, Stadt und Staat" des Schweizerischen Nationalfonds SNF vergleicht Prof. Regula Schmid Keeling der Universität Freiburg die Auswirkungen von Bundessprache, Bundesritualen und Bundespraxis in der Städtischen Politik von 1250- 1550.



Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit gingen einzelne Städte hunderte von politischen Verträgen mit adligen, städtischen und kirchlichen Partnern ein. Die verfassungs-, rechts- und politikgeschichtliche Forschung seit dem 19. Jahrhundert hat die unübersehbare Menge solcher Verträge nach unterschiedlichen Kriterien wie Vertragspartner ("Städtebünde", "Adelsbünde"), Vertragsinhalt ("Münzeinungen", "Landfriedensbündnisse") oder auch aufgrund mehr oder weniger eindeutiger Selbstbezeichnungen ("Burgrechte", "Bünde") und regionalen Zusammenführungen zu ordnen versucht. Eine systematische Untersuchung der politischen Funktionen dieser Abkommen für die Vertragspartner, die sowohl die gewichtigen Prämissen der Nationalgeschichtsschreibung (die Eidgenossenschaft als "Sonderfall") als auch jene der epochenspezifischen Betrachtung ("Bünde gehören dem Mittelalter, Bündnisse der Neuzeit an") zu überwinden vermag, steht noch aus.

Das an der Universität Freiburg durchgeführte Projekt Bündnis, Stadt und Staat erfasst und untersucht Einflussfaktoren von Bündnissen und des Handelns im Bündnis auf die politische Entwicklung städtischer Territorialstaaten. Ausgangspunkt sind die Bündnisse der Städte Freiburg i.Ue., Mülhausen i.E., Konstanz und Luzern. Das Projekt läuft im Rahmen einer Förderprofessur des Schweizerischen Nationalfonds und ist auf maximal sechs Jahre befristet.


Freiburg und Laupen erneuern ihr Bündnis auf 20 Jahre (1310, 26. Juli) (Freiburg, Staatsarchiv, Rm 1, 231, Foto: Klara Hübner).

Informationen: Prof. Regula Schmid Keeling, Departement für Geschichte der Mittelalters und der Neuzeit, 026 300 74 89