Prof. Rolf Ingold vom Departement für Informatik der Universität Freiburg wurde für seine Beteiligung am Projekt VisualAudio mit dem renommierten James A. Lindner Preis ausgezeichnet.

Diese Auszeichnung wird alle 3 bis 4 Jahre von der IASA (International Association of Sound and Audiovisual Archives) verliehen und prämiert aussergewöhnliche Forschungsleistungen im Bereich der Technologien zur Erhaltung von Film- und Tonaufnahmen. Zusammen mit Rolf Ingold wurden auch Forscher der Freiburger Hochschule für Technik und Architektur (Projektleitung) und die Projektinitiatoren der Schweizerischen Nationalphonothek prämiert.

VisualAudio ist ein System zum kontaktfreien „Lesen“ von beschädigten Schallplatten, die nicht mehr von herkömmlichen Plattenspielern gelesen werden können. Dabei wird von jeder Plattenseite eine hochauflösliche Fotografie gemacht, welche es erlaubt, die Schwingungen der Rillen auf der Plattenoberfläche zu erkennen. Mit Hilfe dieser Abbildungen der Schwingungen kann der Ton wieder hörbar gemacht werden. Die Leistung des Departements für Informatik der Universität Freiburg lag in der Erarbeitung von Algorithmen zur Bilderkennung, wodurch die präzise Analyse der Filme ermöglicht wurde. Der grösste Teil der Entwicklungsarbeit fand von 2003 bis 2009 statt.

Der Wert dieser Technologie für die Erhaltung des Kulturguts ist enorm: Es lassen sich bereits verloren geglaubte historische Tonaufnahmen retten und der Öffentlichkeit zugänglich machen. So kam VisualAudio etwa bei der Digitalisierung der Tonaufnahmen der Nürnberger Prozesse von 1946 zum Einsatz.

Weitere Infos:
Projekt: http://visualaudio.project.eia-fr.ch/
Artikel swissinfo: http://www.swissinfo.ch/eng/science_technology

Kontakt: Rolf Ingold, 026 300 84 66, rolf.ingold@unifr.ch