UltimatumPublikationsdatum 17.05.2024
Besetzung des Hauptgebäudes auf dem Pérolles-Campus zu Ende
Heute Freitag, 17. Mai um 14.30 Uhr forderte die Polizei die Besetzer_innen der Coordination estudiantine Palestine (CEP) auf, das Universitätsgebäude am Boulevard de Pérolles 90 zu verlassen. Die Unifr bedauert die Ereignisse dieser Woche, versteht aber die Notwendigkeit, einen Dialog fortzusetzen, dessen Ausgestaltung sie mit der Allgemeinen Studierendenschaft (AGEF) festlegen wird.
Trotz des Ultimatums setzte die CEP ihre Besetzung der Räumlichkeiten der Universität bis heute 14.30 Uhr fort. Die Aktivitäten der Gruppe führten bei vielen Mitgliedern der Universitätsgemeinschaft zu Unbehagen und zu Störungen (Mikrofondurchsagen, Gesang, Applaus usw.), was das Studium in einem ruhigen Umfeld erheblich erschwerte. Nachdem dieses Ultimatum mehrmals wiederholt wurde und für den Abend ein Konzert ohne Bewilligungsanfrage geplant war, musste sich das Rektorat im Verlaufe des Nachmittags zur Gebäuderäumung entschliessen. Die Besetzer_innen verliessen das Gebäude gemäss den Anweisungen der Polizei.
Rückblick
Am Montag, 13. Mai, begann dieses Kollektiv mit dem Namen Coordination estudiantine Palestine Université de Fribourg mit der Besetzung der Eingangshalle eines der Hauptgebäude der Unifr auf dem Pérolles-Plateau. Die Besetzer_innen zeigten keinerlei Wille, vorab mit dem Rektorat in Kontakt zu treten. Alle ihre Forderungen erreichten dieses erst nach der Gebäudebesetzung. Auch externe Personen schlossen sich dem Kollektiv an und brachten ihre Positionen in den Medien zum Ausdruck, ohne in irgendeiner Weise der Universitätsgemeinschaft anzugehören. Darüber hinaus verbreitete das CEP in den sozialen Medien und vor Ort zumindest zweideutige Aussagen, indem es Slogans wie «From the River to the Sea» oder «Intifada bis zum Sieg» weitergab. Durch die Besetzung verkam die Universität zu einem Ort medialer Inszenierung. Ihre Rolle als Plattform für Reflexionen, akademischen Austausch, gegenseitiges Zuhören und Konfrontation von Ideen geriet dabei in den Hintergrund. Ausserdem behinderte die Besetzung die Erfüllung der universitären Hauptaufgaben in Forschung und Lehre.?
Für einen konstruktiven Dialog
Das Rektorat versteht die Sensibilitäten und die Anliegen der vorherigen Besetzer_innen. Es bedauert und verurteilt Kriegssituationen auf der ganzen Welt. Um den Dialog offen zu halten, steht es in regelmässigem Kontakt mit der AGEF, mit der es die Punkte, aus der letzten Studierendenratssitzung konstruktiv diskutieren wird. Die Ergebnisse dieser Diskussion werden so bald wie möglich bekannt gegeben.
Im Kanton zirkulieren Einladungen zur Unterzeichnung eines Briefes zur Unterstützung des CEP. Die Unterzeichner verweisen in ihrem Schreiben auf Forderungen wie die freie Meinungsäusserung der Studierenden, ein Recht, das vom Rektorat nie in Frage gestellt wurde. Das Rektorat möchte klarstellen, dass es die freie Meinungsäusserung im Rahmen der Universität, d. h. im akademischen Rahmen und unter Einhaltung des Gesetzes und der Reglemente, unterstützt. Das Rektorat war und ist immer offen für den Dialog, sei es direkt oder über seine verschiedenen offiziellen Organe.