Publikationsdatum 08.10.2024
Pädagogische Pausen: Ein Raum für Austausch und Innovation für Lehrpersonen
Im dynamischen und anspruchsvollen Umfeld der Hochschulbildung stehen Dozenten und Dozentinnen vor zahlreichen Herausforderungen: Sie müssen Spitzentechnologien wie künstliche Intelligenz (KI) in ihre Kurse integrieren, das Engagement der Studierenden aufrechterhalten und die Interaktivität im Unterricht fördern. Um diese Herausforderungen zu meistern, ist ein reflexiver und kollaborativer Ansatz von entscheidender Bedeutung. Dieser Ansatz fördert nicht nur ihre berufliche Entwicklung, sondern ermöglicht es ihnen auch, besser auf die Lernbedürfnisse ihrer Studierenden einzugehen, was wiederum zu deren Erfolg beiträgt (Colomer et al., 2020; Zeichner & Liston, 2013).
Wie Le Boterf (2010) betont, muss eine Fachkraft in der Lage sein, sich auf ihr Netzwerk zu stützen und externe Ressourcen zu mobilisieren, die ihre eigenen Kompetenzen ergänzen, um effektiv zu sein. Aus diesem Grund sind der Austausch pädagogischer Praktiken sowie die kollektive Reflexion unerlässlich, um den Lehrkräften zu helfen, sich an die neuen Bedürfnisse der Studierenden und die durch die technologischen Entwicklungen hervorgerufenen raschen Veränderungen anzupassen. Dies erfordert ein tiefgreifendes Verständnis der Auswirkungen dieser Entwicklungen auf das Lernen und die pädagogischen Praktiken.
Ein Lösungsvorschlag:
Um den informellen Austausch und die Co-Reflexion unter den Lehrpersonen zu fördern, organisiert die Dienststelle DIDANUM etwa einmal pro Monat „pädagogische Pausen“ im Learning Lab der Universität Freiburg (PER21 - A201), einem Raum für Experimentierfreude und pädagogische Innovation.
Ziel dieser Treffen ist es, den Erfahrungsaustausch zwischen Kolleginnen und Kollegen zu fördern und einen privilegierten Raum zu bieten, um verschiedene Herausforderungen im Zusammenhang mit der Hochschuldidaktik zu diskutieren. Jedes Treffen stellt eine Gastdozentin oder einen Gastdozenten in den Mittelpunkt, die oder der ihre oder seine Erfahrungen mit Kolleginnen und Kollegen teilt oder den Teilnehmerinnen und Teilnehmern pädagogische Aktivitäten vorschlägt, die sie dann in ihren eigenen Kursen umsetzen können. Diese Momente des Austauschs sind nicht nur eine Quelle der Inspiration, sondern auch eine konkrete Gelegenheit, die eigenen Kompetenzen in der Hochschuldidaktik zu vertiefen, und dies unabhängig vom Niveau der bisherigen Berufserfahrung.
Dieser Austausch kann die Art und Weise, wie Lehrerinnen und Lehrer ihre Pädagogik betrachten, verändern und ihnen ermöglichen, Werkzeuge und Methoden zu entdecken, an die sie bislang noch nicht gedacht haben.
Beispielsweise bot der DIDANUM-Service am 30. Oktober eine pädagogische Pause mit dem Titel „Wie fördere ich den Gruppengeist meiner Studierenden?“ an. Am 20. November begrüßte er im Learning Lab Unifr zwei Physiklehrer, die über den Einsatz von Inverted Classroom in ihren Kursen berichteten, um durch einen interaktiven und differenzierten Ansatz die Niveauunterschiede zwischen den Studierenden zu verringern.
Das kommende Treffen wird sich mit einer kritischen Reflexion über den Einsatz von KI in der universitären Lehre befassen.
Wenn Sie an der Universität Freiburg unterrichten und an dieser Art von Treffen interessiert sind, laden wir Sie ein, sich das Programm online auf der Webseite des Service DIDANUM anzusehen oder uns direkt per E-Mail unter folgender Adresse zu kontaktieren: didanum@unifr.ch.
Verweise
Colomer, J., Serra, T., Cañabate, D., & Bubnys, R. (2020). Reflective Learning in Higher Education: Active Methodologies for Transformative Practices. Sustainability, 12(9), Article 9. https://doi.org/10.3390/su12093827
Le Boterf, G. (2010). Professionnaliser: Construire des parcours personnalisés de professionnalisation (6e éd). Eyrolles-Éd. d’Organisation.
Zeichner, K. M., & Liston, D. P. (2013). Reflective Teaching: An Introduction (2nd ed.). Routledge. https://doi.org/10.4324/9780203771136