12.11.2014
AMI-Forscher erhält Swiss Aerosol Award
Mit seiner Doktorarbeit am Adolphe Merkle Institut hat Sandro Steiner einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung von Schädlichkeitstests bei Abgasen geleistet. Dafür erhält er von der Schweizerischen Lungenstiftung den Schweizer Aerosol Preis 2014.
Sandro Steiner bei der Preisverleihung. (Photo: Barbara Rothen)
Dass Dieselabgase schädlich für die Gesundheit sind, wurde bereits nachgewiesen. Mit sogenannten Abgasnachbehandlungssystemen soll diese Toxizität (Giftigkeit) verringert werden. Die Herausforderung besteht jedoch darin, herauszufinden, welche Komponenten der Abgase für die Toxizität verantwortlich sind. Bisherige Testmethoden haben sich aufgrund der komplexen Zusammensetzung von Abgasgemischen und wegen unterschiedlicher biologischer Testsysteme als beschränkt aussagekräftig erwiesen.
Während seiner Dissertation am Adolphe Merkle Institut der Universität Freiburg hat Sandro Steiner in Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule (Abgasprüfstelle und Motorenlabor) und der EMPA Dübendorf genauer untersucht, inwiefern die Abgasprozessierung und die Wahl des biologischen Test-Systems die Resultate eines toxikologischen Tests beeinflussen.
Die Resultate haben gezeigt, dass für die Untersuchung der Schädlichkeit der Abgase das Test-System mit Bakterien kein repräsentatives System darstellt im Vergleich zu menschlichen Lungenzellkulturen und sich die Genotoxizität (Potential zur Schädigung des Erbguts) von komplettem Abgas wesentlich von der eines organischen Partikelextraktes unterscheidet. Die Schweizerische Lungenstiftung hält in einer Mitteilung fest, dass dieser direkte Vergleich verschiedener Methoden einen wichtigen Schritt für die Aussagekraft eines realitätsnahen Screeningsystems für Abgase aus verschiedensten Verbrennungsprozessen bedeutet.
Der Swiss Aerosol Award wird jedes Jahr von der Schweizerischen Lungenstiftung vergeben und ist mit CHF 10'000 dotiert.
Weitere Infos: http://www.swisslung.org/de/schweizer-aerosol-preis.html
Die Studie von Sandro Steiner wurde im Fachjournal „Environmental Science and Technology“ publiziert:
http://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/es4056033
Kontakt:
Prof. Barbara Rothen-Rutishauser, Adolphe Merkle Institut, Universität Freiburg, barbara.rothen@unifr.ch, 026 300 95 02