12.08.2015
Kinder fördern: Eine interdisziplinäre Studie zum Umgang mit ADHS
Wie können und sollen Kinder mit Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen gefördert werden? Ein neues Forschungsprojekt untersucht, warum die Diagnose ADHS vermehrt gestellt wird und wie Medikamente bei der Behandlung eingesetzt werden. Dabei kooperieren Forschende der Universität Freiburg, der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und des Collegium Helveticum der ETH/Universität Zürich.
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Ziel des Forschungsprojektes ist die Abklärung unter welchen Voraussetzungen die Diagno-se und Therapie von Kindern mit Aufmerksamkeitsstörungen dem Kindeswohl entspricht. Die Forschung soll Hinweise liefern, ob die aktuelle Praxis in der Schweiz überdacht werden muss.
Wie kommt es zu einer ADHS-Diagnose, wie verläuft die Therapie?
Konkret untersucht das Forschungsprojekt in drei Sprachregionen die individuellen, psychologischen, medizinischen und sozialen Faktoren, die zur ADHS-Diagnose und zu einer Verschreibung von Medikamenten führen. Die Forschenden betrachten den Behandlungsverlauf aus der Perspektive des Kindes und der Eltern und evaluieren präventive Massnamen und mögliche Alternativen zu einer Medikation. Neben den betroffe-nen Familien bezieht das Projekt Lehrer, Ärzte und weitere Akteure aus Bildungssystem und Gesundheitswesen mit ein, die Verantwortung für die Förderung der Kinder tragen. Dadurch sollen die Entscheidungsprozesse und die aktuelle Praxis besser verstanden werden. Dies könnte in der Folge zu einer Abstimmung der handelnden Personen aufeinander und – falls nötig – zu einer Veränderung der aktuellen Praxis führen.
Optimale Persönlichkeitsentfaltung, Bildung und Sicherung des Kindeswohls
Das Forschungsprojekt möchte zu einer optimalen Persönlichkeitsentfaltung und Bildung von Kindern und Jugendlichen mit Aufmerksamkeitsstörungen beitragen sowie das geltende Kindeswohl sichern. Es soll eine Diskussion über verschiedene Möglichkeiten der Förderung anregen.
Im Projekt kooperieren Forschende aus den Disziplinen Gesundheitswissenschaften, Psychologie, Pharmazie, Soziologie, Recht und Ethik. Sie werden fachlich unterstützt und beraten durch Expertinnen und Experten der Kinder‐ und Jugendpsychiatrie, Medizin, Bil-dungsforschung und Schulentwicklung. Die interdisziplinäre Studie wird durch die Stiftung Mercator Schweiz unterstützt.
Projektpartner
Institut für Familienforschung und -beratung der Universität Freiburg, Zentrum für Gesund-heitswissenschaften der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und Collegi-um Helveticum in gemeinsamer Trägerschaft der ETH und der Universität Zürich.
Projektförderung
Stiftung Mercator Schweiz, Mai 2015-2017, www.stiftung-mercator.ch
Kontakt
RA Dr. iur. Sandra Hotz, Projektleitung, Institut für Familienforschung und -beratung
der Universität Freiburg
Telefon 026 200 73 51, sandra.hotz@unifr.ch
Dr. Amrei Wittwer, Projektleitung, Collegium Helveticum
Telefon 044 632 75 07, amrei.wittwer@collegium.ethz.ch
Dr. Peter Rüesch, Leitung Forschungsstelle Gesundheitswissenschaften, ZHAW Departement Gesundheit
Telefon 058 934 63 09, peter.rueesch@zhaw.ch